Warum sich eine Sensibilisierung für HR-Themen über den gesamten Lebenszyklus einer Beteiligung lohnt
Welche Herausforderungen gibt es bei der Suche nach Experten und Führungskräften für eine wertsteigernde Unternehmensbeteiligung und welche Möglichkeiten bestehen, diese zu überwinden?
Besonders wichtig und zu betonen ist der Faktor Mensch und damit die passende Persönlichkeit der gesuchten Führungskraft oder des Experten. Das kann den Erfolg einer Unternehmensbeteiligung ausmachen oder verhindern. („Make or break“)
von unserem Gastautor Tibor Reischitz
In unserer globalisierten, volatilen, unsicheren, komplexen und ambigen (VUCA) Welt hat Private Equity eine hohe Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft: Es bringt Unternehmen Wachstum, schafft Werte und Arbeitsplätze und treibt Innovationen voran.
Dabei gibt es für Private-Equity-Gesellschaften einen wichtigen Erfolgsfaktor: Die Besetzung von Spitzen- und Expertenpositionen in ihren Portfoliounternehmen.
Hier ist es besonders wichtig, so wenig Risiken wie möglich einzugehen – denn nur mit den passenden Köpfen kann der Return on Investment auch dauerhaft gesteigert werden.
Fehlendes Bewusstsein in Private Equity-Unternehmen
Meiner Beobachtung nach klafft hier oft eine Lücke. Private-Equity-Gesellschaften handeln meist sehr zahlengetrieben und bevorzugen auch dementsprechend zahlengetrieben handelnde Experten oder Führungskräfte für ihre Portfoliounternehmen. Dieser Ansatz wird jedoch in den meist mittelständischen Portfolio-Unternehmen kritisch gesehen. Denn dort kommt es darauf an, einen guten Kontakt zu den Mitarbeitern aufzubauen. Natürlich muss die Person auch in die Unternehmenskultur passen. Der Faktor Mensch ist also wichtiger, als was er wahrgenommen wird und muss beachtet werden. Erfahrene Interim Manager mit einer gefestigten Persönlichkeit sind exzellent geeignet für solche Aufgaben.
Der Faktor Mensch zählt
Im Klartext: Es muss ein Bewusstsein in Private-Equity-Gesellschaften entstehen, dass der eingesetzte Manager passgenau sein muss und zwar nicht zur eigenen Gesellschaft, sondern zum Portfoliounternehmen. Nur so kann das angestrebte Ziel erreicht werden, in kurzer Zeit eine möglichste hohe Wertsteigerung zu bewirken.
Im Gegensatz zu anderen Unternehmen haben Private-Equity-Gesellschaften nämlich keine Zeit und auch nicht mehrere Anläufe, nach der Übernahme eines Portfoliounternehmens die dortigen Spitzenpositionen zu besetzen. Hier brauchen sie schnell eine passende Person, die auch die Energie des Neuanfangs positiv umsetzen kann. Interim Manager bewähren sich für Aufgaben dieser Art besonders, da sie sich durch ihre Erfahrung und Persönlichkeit immer wieder schnell und effizient in neue Situationen hineinversetzen können und sofort handlungsfähig sind.
Fazit
Desto stärker das Bewusstsein geprägt ist, dass es eben nicht nur auf Zahlen, Daten und Fakten des Portfoliounternehmens ankommt, sondern vor allem auf den Faktor Mensch, desto stärker und erfolgreicher können Beteiligungen werden.